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09 Juli

01.07.2009


Diese Rose heißt Fiji - so wie die Inselgruppe in der Südsee, deren Briefmarken ich sammele.
Von der FBW bekomme ich folgende Begründung für das Prädikat:
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll erteilt.
Pink – eine junge Frau mit zwei Gesichtern, ja zwei Leben: Als Dichterin von sehr persönlichen Liebesgedichten auf der Bühne bei Lesungen umjubelt, in immer gleicher Erscheinung, mit schwarzer Perücke. Rotzfrech im Auftreten, manchmal beleidigend abweisend. Vielfach begehrt und umgeben von einem Dauertrio von glühenden Verehrern, denen sie wechselweise ihre Gunst schenkt.
Dann Pink privat: Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst, auf der Suche nach Liebe, Zärtlichkeit, ständiger Zuwendung und Nähe. Alleinsein kann sie nicht ertragen. So sucht sie fast zwanghaft die Flucht in eine Ehe. Ihre fehlende Lebenserfahrung führt zur Wahl des falschen Ehemannes und auch zur falschen Wahl des zweiten Mannes. Der dritte Mann scheint der für sie sichere Hafen zu sein. Immer für sie da, Zärtlichkeit und Nähe bietend. Ein wunderschönes Haus in traumhafter Natur. Dann ein Kind. Aber wird Pink im scheinbar vollkommenen Glück auch sich selbst endlich gefunden haben? Man mag es kaum glauben...
Rudolf Thome inszenierte das Porträt dieser faszinierenden Frau stilsicher und konsequent im Erzählrhythmus mit einer präzisen Kamera, einer eigenwilligen Farbgestaltung und einer sehr gelungenen Ausstattung.
Das Buch mit gut aufgebauter Dramaturgie bietet realistische wie auch spielerisch überhöhte Dialoge. Von der Regie sehr bewusst vorgegeben überzeugt Hannah Herzsprung in ihrer zerrissenen Vielschichtigkeit. Man muss sie so nicht mögen. Dennoch strahlt sie spürbar eine reizvolle Faszination aus. Ihre männlichen Begleiter vermögen da kaum zu widerstehen, geschweige denn zu folgen...

Vor lauter Glück über das Gutachten zum Prädikat wertvoll habe ich den von der FBW veröffentlichten Pressetext vergessen:

"Die junge Poetin Pink hat alles und eigentlich noch viel mehr. Neben ihrem literarischen Erfolg machen ihr gleich drei interessante Männer den Hof. Doch nun soll das Spiel ein Ende haben und so bekommen alle drei die Chance, sich als Ehemann zu beweisen. Beweisen kann sich in diesem eigenwilligen Film von Rudolf Thome vor allem die wandelbare Hauptdarstellerin Hannah Herzsprung, die der selbstbestimmten Figur ungewöhnliche Intensität und eine Tiefenwirkung verleiht, die unter die Haut geht. Eine märchenhafte und einzigartige Parabel über das moderne Leben, Beziehungskonstruktionen und die unergründlichen Wege des Glücks."

Heute nachmittag kam das schon seit gestern angekündigte Gewitter. Das Resultat: kein Strom, kein Telefon, kein Internet. Zweieinhalb Stunden hat es gedauert, bis alles wieder anging. Weil ich nichts anderes tun konnte, denn selbst zum Lesen war es zu dunkel, bin ich in den Garten gegangen, hab zuerst alle Bierfallen scharf gemacht und dann die überall im Regen herumkriechenden Nacktschnecken (im Regen krabbeln sie langausgestreckt durch das Gras - manche sind orangerot, manche braun, manche rabenschwarz - eingesammelt. Dazwischem kam dann ein Anruf meiner Tochter auf dem iPhone, sie hat ihr Abitur mit der Note 1,6 bestanden. Einskommasechs ist auch eine Eins. Jetzt kriegt sie von mir ein MacBookPro, damit sie darauf in den nächsten Jahren ihre Filme schneiden kann.
Außerdem wurde heute "PINK" von der FSK geprüft. Das Ergebnis konnte ich nicht mehr erfahren, denn als bei mir der Strom wieder da war, waren bei der FSK schon alle weg.

02.07.2009

Etwas später gestern, nachdem der Strom wieder da war, war auch das Wasser weg. Naja man kann sich die Zähne auch mit Sprudel putzen. Die FSK hat "PINK", wie von mir beantragt, ab 12 Jahren freigegeben. Auch den Trailer. Mittlerweile höre ich Gutes von den "PINK"-Sneak-Previews. Die kann ich hier nicht veröffentlichen, sonst wären es keine "Sneak-Previews" mehr (denn der Reiz dabei ist ja, dass jeder, der eine Eintrittskarte an der Kasse bezahlt, nicht weiß, was er sehen wird).

03.07.2009 Heute hole ich Plakate, Presseheft und Aushangfotos für "PINK" in der Druckerei ab. Jetzt ist alles fertig für den Kinostart am 20. August. Ich hoffe, dass es dann nicht so heiß ist wie heute.
04.07.2009

"PINK" ist zu einem Festival in Tchechien "FeminaFilm 2009", ein Internationales Festival mit Filmen von und über Frauen (5. - 9. November) als Wettbewerbsbeitrag eingeladen.

Meine Tochter Joya als frischgebackene Abiturientin kurz vor der Zeugnisübergabe.

05.07.2009 Nach der Abiturzeugnisübergabefeier mit meiner Tochter begebe ich mich zurück an meinen inzwischen schon ziemlich ordentlichen "Lieblings-Arbeitsplatz" und mache das, was ich am "allerliebsten" mache: die Moana-Buchaltung, die Thome-Buchaltung und die Prometheus-Buchaltung für das ganze erste Halbjahr 2009. Ich verstehe nicht, warum mir das seit über 30 Jahren so schwer fällt, denn wenn ich einmal drin bin, möchte ich jedesmal am liebsten weitermachen. Schwer ist immer nur der Anfang. Die Rechnenmaschine, mit der ich arbeite, benutze ich übrigens auch seit der Gründung von Moana-Film, also seit über 30 Jahren.
Irgendwo in meinem tiefsten Inneren verbirgt sich ganz offensichtlich auch eine richtige Buchhalterseele. Die Bausparkasse, bei der ich 1966/67 als Kreditsachbearbeiter gearbeitet habe, hat das schon damals irgendwie gerochen und mich bald aus der Kreditsachbearbeiterabteilung in die Revisionsabteilung (die überprüfen das, was die Kreditsachbearbeiter gemacht haben) geholt. Das war für mich dann so spannend, dass ich an manchen Wochenenden ganze Aktenordner mit nach Hause genommen habe - weil ich halt bei einer Sache gerade mittendrin war und nicht einfach, weil am Freitag um fünf Uhr Arbeitsschluss war, mit der Arbeit aufhören konnte.
06.07.2009 Au dem Bauernhof begrüßt mich als erstes der blühende Phlox gleich neben der Eingangstür. Dann packe ich die PINK-Plakate aus. (In meinem Zimmer riecht es danach wie in einer Druckerei). Dann wässere ich alle Pflanzen, denn hier hat es in den letzten Tagen überhaupt nicht geregnet. Dann befreie ich die Buchsbaumhecke, die ich am 14. September 2008 gepflanzt habe, von allem Unkraut (dazu zählen bei mir inzwischen auch Ruccola-Pflanzen, die bei mir überall wild wachsen). Eine ganze Schubkarre wird damit voll. Um die Nacktschnecken kümmere ich mich erst wieder - wenn es regnen sollte - heute abend, sonst morgen früh. Um diesen Anblick zu ertragen, braucht man Kraft. Oder in meinem Alter eine Assistentin.

07.07.2009 Noch sieben Tage bis zum Schreibbeginn. Heute mähe ich zum sounsovielten Mal den Rasen, denn nur wenn er ganz kurz ist, sehe ich am Morgen alle Nacktschnecken.

Warum mache ich Filme? Warum schreibe ich Drehbücher? Ich könnte doch auch die Drehbücher von anderen Autoren verfilmen, Die Antwort ist einfach: es ist immer wieder ein Abenteuer. Ein Vorstoß ins Unbekannte oder zumindest der Versuch dazu. Beim Drehen und beim Schreiben!
Auch mein riesiger Garten ist ein Abenteuer. Kein Jahr ist wie das vorangegangene. Ich erlebe immer wieder Überraschungen. Heute entdecke ich, dass eine Hortensie, die ein oder zwei Jahre vor sich hingekümmert ist, und die ich dann an einen Platz mit mehr Sonne verpflanzt habe, ganz plötzlich voll aufgeblüht ist.
08.07.2009 Gestern war Vollmond. Wie gut, dass ich noch gemäht habe, denn das Wetter ist umgeschlagen. Heute ist es kalt draußen und nass. Kurz vor 16 Uhr gestern wurde es plötzlich so dunkel, dass ich Licht einschalten musste. Eine Viertelstunde später hat es dann, begleitet von Blitz und Donner, in Strömen geregnet.


Nach dem extrem erfolgreichen Nacktschnecken-Einsammeln heute morgen - das ist wie Pilzesuchen, denn die Augen müssen sich auf das zu Suchende erstmal einstellen -, finde ich im Gemüsebeet zwei neue riesige Zucchinis: einer wiegt 1,7 kg, der andere 1,3 kg.
Wenn ich mal keine Filme mehr machen kann, könnte ich meinen Lebensunterhalt vielleicht durch einen Zucchini-Anbau verdienen. Aber erstmal schreibe ich ein funkelnagelneues Drehbuch. Ich kriege schon Vorschläge dazu, was ich schreiben könnte. Doch am nächsten Montag muss ich zuerst einmal das Schreibheft, in das ich meine handschriftlichen Notizen schreibe, aussuchen. Es soll nächste Woche wieder wärmer werden, und dann kann ich vielleicht nackt in meinem Innenhof sitzen und beim Schreiben braun werden, und das Gefühl haben, ich sei im Paradies.
09.07.2009 Cornelius Schwalm kommt zu mir auf den Bauernhof und kocht für mich ein hervorragend schmeckendes Thai-Essen. Genauso so wie als Balthazar im Film "PINK". Es wird für uns beide ein wunderbarer Tag. Wir sprechen viel über den Kinostart von "PINK", über die Schwierigkeiten in der Liebe und über das geplante neue Drehbuch. Er rät mir, diesmal ein schwarzes Schreibheft zu nehmen.

10.07.2009
Jetzt habe ich auch die Anzeigen für "PINK" von Katrin Meyer aus Zürich bekommen. Fragt sich nur, ob ich mir die zweispaltige Anzeige überhaupt noch leisten kann.

11.07.2009
Das Dorf feiert vor dem Haus das alljährliche Dorffest und hat unglaubliches Glück mit dem Wetter. Ich habe auch Glück, denn mein Sohn Nicolai schneidet meine Hecke. Außerdem erhalte ich einen sehr schönen Text per email, der mein kaltes Herz erwärmt.
12.07.2009 Gestern abend hat's doch noch geregnet. Trotz Regen schneide ich mit einer Motorsense das Gras, dass überall um den Teich herumwächst. Und heute pflanze ich einen Bambus, den ich jetzt, ob Regen oder Sonnenschein, täglich gießen muss, damit er was wird.

13.07.2009 Morgen beginnt das Schreiben des neuen Drehbuchs - beinflusst durch ein philosophisches Gespräch gestern Nachmittag in Berlin schreibe ich nicht "Morgen beginne ich mit dem Schreiben des neuen Drehbuchs".
Heute bereite ich zunächst mal die ganzen Links auf meiner Website vor, damit ich mich morgen, am ersten Schreibtag, nicht damit rumplagen muss.
Hier ein direkter Link auf den ersten Schreibtag. Das Drehbuch, das noch keinen Titel hat, nenne ich zunächst mal provisorisch "No 28". Heute Nachmittag lege ich meine Schreibheft-Sammlung aus und versuche schnell zu entscheiden, in welches Heft ich meine Notizen schreibe.
Ein Anruf von der ARD/DEGETO-Programmplanung macht mich richtig glücklich. Sie veranstalten zu meinem 70. Geburtstag ein absolutes Thome-Festival. Hier die Termine.


Das ist das Zimmer, in dem ich arbeite, wenn es draußen regnet. Die Schreibheftwahl vereinfacht sich um ein Heft, da das schwarze Schreibheft, das mir zwei Leser empfohlen haben, zur Zeit nicht auffindbar ist. Ich hatte es noch vor ein paar Wochen als Unterlage für meine Computermaus benutzt. Die Wahl morgen ist trotzdem schwierig. Die Schreibhefte in allen Ländern dieser Welt werden ja für Schulkinder produziert. Und zu einem eher in Richtung Comic gehenden Film (wie "PINK" und "ROTE SONNE") tendiere ich im Moment nicht. Dazu spüre ich zu sehr den Ernst des Lebens. Vielleicht sollte ich mich doch nochmal auf die Suche nach dem rabenschwarzen Schreibheft machen? Vielleicht schicken mir die Göttinnen und Götter des Drehbuchschreibens heute Nacht einen Traum, in dem sie mir sagen, welches Heft ich nehmen soll.
14.07.2009

Ich habe mich entschieden zwischen zwei Notizheften, aber welches ich benutze sage ich nicht. Ich habe draußen geschrieben und ein kleines Feuer gemacht. Für das Einscannen brauche ich noch eine Weile. Hier nochmal ein Link zum 1. Schreibtag, obwohl alles auf meiner Website sehr klar ist.
15.07.2009 Es geht immer weiter beim Drehbuchschreiben. Heute habe ich einen technischen Fehler beim Einscannen der Drehbuchnotizen gemacht. Ich schreibe in ein Schulheft aus Amerika und die haben da kein DIN A4-Format. Die letzte Zeile meines Schreibtagebuchs lässt sich daher nur erraten. Ich denke, damit können die Leser meiner Website leben. Morgen höre ich beim Schreiben "untenrum" (das Wort habe ich von Charlotte Roche, deren "Feuchtgebiete" ich gelesen habe) rechtzeitig auf.
Ich habe vor lauter Drehbuchschreiben ganz vergessen, dass ich heute Nacht im Traum wieder meine volle Stimme hatte. Es ist mir sogar innerhalb des Traums aufgefallen. Also nichts ist unmöglich.
16.07.2009
Das Problem mit dem Einscannen amerikanischer Schreibhefte habe ich heute gelöst. Das Problem mit dem klecksenden Füllfederhalter auch. Ich tunke ihn einfach in das offene Tintenfass ein, wenn er nicht mehr weiterschreiben will. Jetzt habe ich nur noch 1 Problem: das Schreiben dieses sauschwierigen Drehbuchs. So sieht mein Arbeitsplatz heute aus. Ein kleiner Nachtrag für hartgesonnene Moanatagebuch-Leser: ich habe das blaue Schreibheft genommen und nicht den Albert Einstein.

Im Cargo-Blog von Ekkehard Knörer fand ich heute morgen einen Hinweis auf mein Schreibtagebuch. Das freut mich. Ich mache hier mal einen Link, denn beim Bloggen sind wir Kollegen.
17.07.2009


Der Nike-Tempel auf der Akropolis, den mir Nike Fuhrmann, die in "PINK" die Journalistin spielt, gemailt hat. Es ist kein Foto, sondern ein Bild, das ihr Großvater für sie gezeichnet hat. Danke Nike.

18.07.2009 Das Berliner Lichtblick-Kino veranstaltet ab 20. August im Zusammenhang mit dem Start von "PINK" eine kleine Thome-Retrospektive. Es laufen: "PINK", "PARADISO-SIEBEN TAGE MIT SIEBEN FRAUEN", "TIGERSTREIFENBABY WARTET AUF TARZAN", "DIE SONNENGÖTTIN", "ROT UND BLAU", "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT", "RAUCHZEICHEN", "BERLIN CHAMISSOPLATZ", "ROTE SONNE" und "DER PHILOSOPH". - - -
Ich komme mir heute Nachmittag beim Schreiben vor wie ein Roboter in tausend Jahren, der alles kann, was Menschen können und der sogar Gefühle hat, bei dem was er tut. Seine Herren, für ihn so eine Art Götter, haben ihm den Auftrag gegeben, das Drehbuch für einen ganz neuen, absolut wunderbaren Film zu schreiben.

So sah es gestern nachmittag um halb vier bei mir aus. Und eine halbe Stunde später war im Keller und in meinem Schreibraum Wasser, denn es hat aus allen Röhren gegossen. Ich habe sogar mein gesamtes Telefon- und Internet-System abgeschaltet, denn ohne das bin ich hier hilflos. Als es aufgehört hatte zu regnen, habe ich damit angefangen, Nacktschnecken einzusammeln. Da gab es plötzlich einen Blitz und Donnerschlag, der war so laut, dass ich einen Moment lang dachte, jetzt ist auch dein letztes Ohr kaputt. Es ist nichts passiert und ich werde weiter, wenn ich dafür Geld kriege, Filme machen können. Das ganz neue Projekt "INS BLAUE" macht mir täglich mehr Spaß, aber auch Angst. Der Weg dahin wird lang und beschwerlich.
19.07.2009   Heute habe ich nach dem endlosen Regen gestern und vorgestern wieder Nacktschnecken eingesammelt. Beim Öffnen von zwei der Schneckenfallen, musste ich vor Entsetzen über den Anblick laut aufschreien. Und etwas später entdecke ich auf der Wiese zum erstenmal Nacktschnecken beim Nacktschnecken-Sex.
Es gibt auch Schönes heute in meinem Garten. Die Renekloden sind reif und die erste Dahlie blüht.





Die Drehbuchnotizen für die zweite Hälfte sind hier verlinkt, aber alle normalen Links funktionieren auch. Es gibt Leute, die die normale Verlinkung nicht geschafft haben und sich Sorgen um mein Wohlergehen machen. Es geht mir gut. Das Filmprojekt heißt ab jetzt "INS BLAUE".
21.07.2009  

Meine Rosen ganz hinten im Garten blühen trotz Verpflanzung schöner als je zuvor - inmitten von Unkraut. Das Unkraut macht ihnen nichts aus, denn Rosen haben tiefe Wurzeln.

22.07.2009   Heute morgen weckt mich Regen, der auf mein Dachfenster prasselt. Vorhergesagt war kein Regen, deshalb hatte ich meine Bierfallen nicht mit Bier gefüllt, aber das Gras im Garten hatte ich am Nachmittag gemäht. Was mich schon im Innenhof und dann draußen erwartete, war fürchterlich: ganze Berge von inzwischen dicken, fetten Nacktschnecken. Ich fühle mich so gut wie machtlos gegen diese Tiere, die so gut wie alles fressen. Gestern beim Einkaufen im Supermarkt entdeckte ich mindestens 5-6 Stück auf der Straße. Die Biester sind dabei die Welt zu erobern. Wie soll ich da fröhlich und bei bester Laune ein Drehbuch schreiben!
14.00 Uhr: habe gerade den Innenhof noch gemäht, wo ich heute morgen ca. 40 riesengroße Nacktschnecken eingesammelt habe (das Gebiet hatte ich in den letzten Wochen vernachlässigt, weil der "Ertrag" dort nicht sehr groß war. Kaum bin ich fertig, fängt es schon wieder an zu regnen.
Es sieht so aus, als hätten mich mir wohlgesonnene Götter davor bewahrt, einen reinen Sommerfilm wie "DAS ROTE ZIMMER" in diesem Jahr zu drehen. Jetzt hoffe ich nur noch, dass das Wetter so ähnlich wird, in vier Wochen, wenn "PINK" in Deutschland in zwanzig Kinos anläuft!!!!
24.07.2009  

Heute habe ich die ersten 7 Szenen von "INS BLAUE" geschrieben, habe sie gerade noch auf meine Website hochladen können und dann ging plötzlich gar nichts mehr: kein Telefon, kein Fax, kein Internet! Jetzt kommt - nachdem alles wieder geht - ein Anruf der Telekom, dass alles in Ordnung ist. Oh Gott, ich lebe und arbeite hier in der totalen Wüste.
Ich hoffe, dass dieser Fehlstart für mein neues Filmprojekt "INS BLAUE" kein schlechtes Vorzeichen ist!!! Gerade kommt auch wieder ein Fax: In der Pressevorführung von "PINK" am Dienstag in Berlin waren 17 Kritiker, in der gestern in Hamburg nur 6.
Jetzt - um 11 Uhr - hat die Pressevorführung in München gerade angefangen.

25.07.2009   Auch in der Pressevorstellung in München waren gestern, wie in Hamburg, nur 6 Kritiker. Dann habe ich eine Googlesuche gestartet und auf einer Seite, die sich "Online-Filmdatenbank" nennt, zwei Kritiken - vermutlich - von der Sneak-Preview von "PINK" in Dresden gefunden. In einer Kritik wird "PINK" in Grund und Boden besprochen, in einer zweiten hat der, der die Kritik geschrieben hat, immerhin etwas davon, wie "PINK" als Film funktioniert, verstanden. Es ist eigentlich ein sehr schöner Bericht, wie für ihn "PINK" im Verlauf der 82 Minuten funktioniert hat. Fast eine Art Protokoll. Der erste vergab 1 Stern, der zweite 9 Sterne (von 10). Dahin mache ich mal einen Link.
26.07.2009   Gestern lese ich in der FAZ, dass Haruki Murakami einen neuen tausendseitigen Roman geschrieben hat:
"1Q84". Er wird, vermutet die Autorin, in Deutschland erst im nächsten Herbst herauskommen. Naja vielleicht auf englisch früher. Aber was mich am meisten perplex macht: es ist ein Roman im Roman. Ein bisschen sowas Ähnliches wie meine neue Filmgeschichte. Hier ein Link auf den FAZ-Text.
    Mich erreicht die "PINK"-Kritik aus dem Augustheft von epd-Film. Da schreibt Claudia Lenssen: "Doch Pink kommt als Kinokunstfigur daher, deren Éducation sentimentale ironisches Vergnügen bereitet. Es mag am schnörkellosen 90-Minuten-Format liegen, an den gelassen servierten Genre-Versatzstücken, dem ausgeruhten Schauspielteam und den Kamerabildern von Ute Freund, dass Thome eine abgründig unernste Romantic Comedy gelungen ist. Das Schlussbild spricht für sich: Mama Pink samt Papa und Baby auf einer Picknickdecke im Garten. Mit Produktionsgeldern der Fernsehkitschfirma Degeto macht Thome vor, wie man Klischees durch gutes Timing und beiläufige Dialoge auf die Schippe nimmt."
27.07.2009   Ein schwieriger Schreibtag heute, denn während ich schreibe, wird meine Jauchegrube leergepumpt. Darin sind unter anderem bestimmt zehntausend tote Nacktschnecken. Leben und Schreiben sind im Moment nicht einfach. Wichtig in den letzten beiden Schreibtagen ist vor allem der Übergang zwischen den beiden Filmrealitäten.
29.07.2009   Die Kritik von Sascha Westphal zu "PINK" auf Filmstarts.de ist erschienen.
30.07.2009   Der Schlussabsatz in der Kritik von Sascha Westphal lautet so:
"wer sich darauf wirklich einlässt, wer dieses „Alles ist möglich“ als einmalige Einladung empfindet, den wird Thomes Poesie umfangen und verzaubern. Schon die Klarheit, die Präzision und die Schönheit der von Ute Freund komponierten Bilder sind überwältigend. Dabei bleiben sie immer ganz dem Augenblick, der Situation verpflichtet. Sie und Hannah Herzsprungs kontrolliertes, auf äußere Effekte weitgehend verzichtendes Spiel beschwören diesen rätselhaften Eindruck von Natürlichkeit herauf, der in diesem so wundervollen, spannungsgeladenen Kontrast zu den eher märchenhaften Geschehnissen steht. Mit diesem Film beweist der nunmehr fast 70-jährige Rudolf Thome einmal mehr, dass er auch mehr als 40 Jahre nach seinem Debüt, immer noch einer der Jüngsten und der Mutigsten unter den deutschen Filmemachern ist."
Heute wird Peter Bogdanovich 70 Jahre alt. Über seinen Film "Die letzte Vorstellung" habe ich in der Süddeutschen Zeitung" damals eine Kritik geschrieben mit der Überschrift "Papa, ist verheiratet sein immer so scheußlich?
31.07.2009   Ich komme heute bis Szene 56 beim Schreiben des Drehbuchs für "INS BLAUE". Morgen ist Halbzeit. Ich bin zuversichtlich und denke, ich kriege das hin mit ca. 120 Szenen. Ich bekomme schon Vorschläge von verwunderten Mitlesern für einen Untertitel: "ein spirituelles Road-Movie". Ich weiß nicht, ob das der Kern des Films werden wird. Das was ich jetzt beim Schreiben fühle, ist was anderes. Das Hin und Her zwischen Nikes Film und dann meinem Film macht mir Spaß.
Jetzt kommt Gottseidank wieder ein Wochenende und mein Emailverkehr zum Kinostart von "PINK" hört für zwei Tage auf.
   

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